![]() | ![]() | ÖSTERREICHISCHES THEATER - CELAN IM SCHWARZWALD 19.
- 30. Januar 2006, 20:00
Uhr
zeigt Bernhard Karner Joseph Prammer in C E L A N I M S C H W A R Z W A L D ein Märchen von Robert Quitta Theater des Augenblicks Edelhofgasse 10 1180 Wien täglich 19. bis 30. Jänner 2006, 20 Uhr Kartenreservierungen: (+43-1) 479 68 87 Ticktes: Vollpreis: 17 EUR, Ermäßigt: 13 EUR, Gruppenpreis: 11 EUR e-mail: office@theaterdesaugenblicks.net Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Österreichisches Theater, Lederergasse 2, 1080 Wien. Druck: AV+Astoria Druckzentrum GmbH, Faradaygasse 6, 1030 Wien. ÖSTERREICHISCHES THEATER Am 25. Juli 1967 lud Martin Heidegger Paul Celan auf seine Hütte beiTodtnauberg im Schwarzwald ein. Sie gingen miteinander durchs Hochmoor. Sie sprachen über Pflanzen und Steine. Sie sprachen über Vögel und Fische. Celan hoffte auf ein Wort. Auf eines Denkenden Wort. Auf eines Denkenden kommendes Wort. Auf eines Denkenden ungesäumt kommendes Wort. Auf eines Denkenden ungesäumt kommendes Wort im Herzen. Wenige Tage später schrieb Celan das Gedicht Todtnauberg, das er Martin Heidegger widmete. Am 20. April 1970 ging Paul Celan in die Seine. Die missglückte Begegnung in Todtnauberg entwickelte sich bald nach Celans Selbstmord zu einem viel verhandelten Topos sowohl der Biographen Celans und der Literaturtheoretiker als auch der Philosophen. Der Streit betrifft nicht nur die Auslegung des Gedichts "Todtnauberg", sondern auch die Neubestimmung des Verhältnisses von Dichten und Denken überhaupt. CELAN IM SCHWARZWALD erzählt vom Wunsch nach und von der Unmöglichkeit dieser Begegnung. CELAN IM SCHWARZWALD erzählt das Märchen von der Symbiose zwischen der deutschen und jüdischen Kultur. Es war einmal der Deutsche und der Jude, der Philosoph und der Dichter, der Nazi und das Opfer, der Schwarzwald und Paris: verpasste Gelegenheiten, versäumte Aussprachen, vergeblich erhoffte Worte hermetische Sprachen, beharrliches Schweigen und grausame Enden. eingejännert eingedunkelt eingehimmelt frostgesiegelt eingeschreint zerheiligt, zerweiligt, zernut vermessen, entmessen, verortet, entwertet, entwo verwaisend, verzwergt, verwinzigt, vernichtet verbracht und verworfen, vermurt und verkohlt, verfault und versandet verackert, verhüttet, verhofft Paul Celan Das Ding dingt. Die Welt weltet. Das Rufen ruft. Die Sprache spricht. Die Stille stillt. Das Wesen west. Das Nahe naht. Das Denken denkt. Der Dank dankt. Die Lichtung lichtet. Die Zeit zeitigt. Das Ding dingt. Martin Heidegger Sie kamen vor einen Wald. Sie gingen ohne Furcht geradezu in den Wald hinein. Sie kamen immer tiefer in den Wald. Sie kamen vom Weg ab und verirrten sich. Sie fanden den Weg nicht mehr heraus. Sie irrten blind umher und hatten großen Hunger. Sie suchten den Weg nach Haus, konnten ihn aber nicht finden. Sie verirrten sich immer weiter. Sie waren in dem großen Wald mutterselig allein und sahen sich alle Blätter an den Bäumen an und wussten nicht, wie sie sich helfen sollten. Gebrüder Grimm Martin Heidegger Paul Celan | ![]() | ![]() ![]() ![]() ![]() |